Meditative Aspekte des Taijiquan

  • Meditation in Bewegung - Gedankenfluß stoppen
    Der Geist wird durch die konzentriert und langsam ausgeführten Bewegungen trainiert, sich nur einer - der in diesem Moment wesentlichen - Sache zuzuwenden und achtsam zu werden. Dies ist gerade in der heutigen reizüberfluteten und schnellebigen Zeit von großer Bedeutung, um sich nicht von Überflüssigem verwirren zu lassen.
     
  • Aufmerksamkeitsverlauf während der Form
    Mit zunehmender Übung werden die meditativen Phasen (allg. u. allumfassende Achtsamkeit) immer häufiger und länger, da seltener der formale Ablauf und die richtige Technik überdacht werden muß.
     
  • Ego-Transzendierung – Kampfkunst
    In der Anwendung des Taijiquan als Kampfkunst schließlich müssen alle Konzepte und Techniken einschließlich des eigenen Ego transzendiert werden, um völlig absichtslos und achtsam in den augenblicklichen Prozess eintauchen zu können. Alle Bewegung fließt dann völlig natürlich und ungehindert durch einen hindurch, man wird sozusagen vom Dao bewegt.
     
  • Transpersonales Bewußtsein
    Mit fortschreitender Taijiquan-Praxis ist eine Bewußtseinsentwicklung verknüpft, die bei der “Selbst-Heilung” eine wesentliche Rolle spielt, da sie dazu beiträgt die Spaltung von Körper (physische Gesundheit) und Geist (psychische Gesundheit) zu überwinden. Die Ausweitung dieses ganzheitlichen Gesundheits-Verständnisses auf die Umwelt, im Sinne sowohl von sozialen Strukturen als auch von Natur, führt schließlich zum bewußten Erleben der Einheit von Innen und Außen, Individuum und Gemeinschaft. Daraus resultiert eine Verantwortungsübernahme für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens nicht nur auf die persönliche körperliche und geistige Verfassung sondern auch auf Gesundheit der Gesellschaft und unserer Erde.